Unternehmen
General-Partners-Anleger klagen Kärntner Hypo
Grund ist "irreführende Beratung" - Bank dementiert
Wien - In der mutmaßlichen Finanzaffäre rund um die Wiener
Finanzgruppe "General Partners" gerät nun auch die selbst durch den
Skandal finanziell geschädigte Kärntner Hypo Alpe-Adria Bank unter
Beschuss. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, hat eine Reihe von Kleinanlegern,
die 1998 auf Empfehlung der Hypo Alpe-Adria Bank heute wertlose
Anleihen der General-Partners-Gruppe gezeichnet hatten, die Bank auf
Schadenersatz geklagt. Die Kleinanleger werfen der Hypo Alpe-Adria, die bei der
Anleiheemission auch als Prospektprüferin fungiert hatte, vor,
bereits 1998 über die prekäre Lage der General-Partners-Gruppe
orientiert gewesen zu sein. Die Anleihen seien von der Bank damals
als Geheimtipp für besondere Kunden gehandelt worden, kritisiert der
Klagenfurter Rechtsanwalt Günther Fornara: "Meine Mandanten haben auf
Aussagen von Hypo-Mitarbeitern vertraut."
Bank dementiert
Hypo-Vorstandssprecher Wolfgang Kulterer weist die Vorwürfe
zurück: "Bis zu dem Zeitpunkt, als wir die Sache aufgedeckt haben,
hatten wir keine Anzeichen für irgendwelche Unregelmäßigkeiten." Von
dem mit dem Verkauf der General-Partners-Papiere befassten früheren
Abteilungsleiter habe sich die Bank aber getrennt.
Unterdessen laufen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien
gegen General-Partners-Gründer Wolfgang Kössner wegen des Verdachts
des schweren gewerbsmäßigen Betruges und der Untreue auf Hochtouren.
Der Geschäftsmann soll zusammen mit drei Partnern Investoren und
Banken mittels fingierter Bilanzen um möglicherweise mehr als 70
Mill. Euro geschädigt haben. Ob Anklage erhoben wird, soll ein von
der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Gutachten des
Sachverständigen Leopold Wundsam klären. Kössner selbst hat die
Vorwürfe bisher stets bestritten. (APA)