Wien - Insgesamt 797 Beamte und Vertragsbedienstete kamen in den vergangenen zehn Jahren in den Genuss eines bezahlten Sonderurlaubs über mehr als drei Monate. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen durch Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (FP) hervor.

Der Großteil der Sonderurlaube (770) wurde von Beamten der Unterrichts-, Bildungs- und Kunstministerien konsumiert. Den finanziellen Aufwand könne sie nicht beziffern, so Riess-Passer, da dieser nur von den jeweiligen Dienstbehörden festgestellt werden könne.

34 Sonderurlaube wurden in Gewerkschaften, Landesschulräten, wissenschaftlichen Einrichtungen, dem Parlament und einem Museum für die Ausübung "politischer, gewerkschaftlicher oder anderer beruflicher Tätigkeiten" genehmigt. Dieses Beamtenprivileg sorgte für Wirbel, als das Wirtschaftsministerium für den Präsidenten des Hauptverbandes, Herwig Frad, Sonderurlaub für Jahre beantragte.

Mittlerweile wurde das Gesetz geändert auf maximal zwölf Wochen Sonderurlaub. Gewerkschafter werden dienstfrei gestellt, die Kosten sind dem Staat zu refundieren. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13. 05. 2002, APA)