Burkina Faso
Opposition macht große Gewinne bei Wahl in Burkina Faso
Präsident Compaore hält aber knapp die Mehrheit
Ouagadougou - Bei der jüngsten Parlamentswahl in Burkina
Faso hat die Opposition bedeutende Gewinne erzielt, die Mehrheit aber
knapp verfehlt. Laut den am Sonntag veröffentlichten Ergebnissen der
Abstimmung vom 5. Mai gewannen die Oppositionsparteien insgesamt 54
der 111 Sitze im Parlament von Ouagadougou. Der regierende Kongress
für Demokratie und Fortschritt von Präsident Blaise Compaore, der
bisher über 101 Mandate verfügte, konnte mit 57 Sitzen seine
dominierende Stellung aber noch halten. An der Wahl hatten sich gut 64 Prozent der drei Millionen
registrierten Stimmberechtigten in dem westafrikanischen Land
beteiligt. Insgesamt waren 30 Parteien angetreten, von denen 13 im
neuen Parlament vertreten sein werden. Nach Angaben des Zentrums für
Demokratische Regierung, das Verbindungen zum Nationalen
Demokratischen Institut der USA unterhält, verlief die Abstimmung
"relativ transparent". Dafür hatte Beobachtern zufolge auch die
kürzlich verabschiedete Wahlreform gesorgt.
Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 gab es in Burkina Faso
fünf Militärputsche - einschließlich der blutigen Machtübernahme von
Präsident Compaore 1987, der seitdem in Wahlen bestätigt wurde. Die
Opposition will nun allerdings die Gesetze dahingehend ändern, dass
ein Präsident nur noch eine bestimmte Anzahl von Amtszeiten
wahrnehmen kann.
(APA)