Ökologie
Siebenköpfige Familie in Kenia ertrunken
53 Hochwasser-Tote - Viele Menschen von Außenwelt abgeschnitten
Nairobi - Durch das andauernde Hochwasser in Kenia ist
eine siebenköpfige Familie in ihrem überfluteten Dorf am Baringo-See
ertrunken. Vier weitere Dorfbewohner würden vermisst, berichtete die
kenianische Tageszeitung "Daily Nation" am Montag. Damit stieg die
Zahl der Hochwasseropfer in dem ostafrikanischen Land auf 53. Nach
Informationen von Hilfsorganisationen und Polizei wurden in Folge der
wochenlangen heftigen Regengüsse bereits 150.000 Menschen obdachlos.
Für zusätzliche Panik sorgten nach Informationen der Zeitung am
Sonntag leichte Erdbeben in der westlichen Provinz Nyanza sowie im
Rift Valley. In Athi River, rund 20 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi
entfernt, rettete die Polizei einen Mann, der die Nacht über auf
einem Baum verbracht hatte. Zahlreiche Menschen seien in der Region
völlig von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem der Fluss Athi dort
über seine Ufer getreten sei, schrieb das Blatt. Auch der Eingang zur
größten Kaserne Nairobis war Montag früh durch Wassermassen
versperrt. Soldaten und ihre Angehörigen mussten mit Lastwagen
hinein- und herausgefahren werden.
Seit vier Jahren hat das Land keine derart heftige Regenzeit
erlebt. Damals richtete das Wetterphänomen El NiEo schwere
Verwüstungen in Kenia an. Meteorologen sagten weitere kräftige
Regengüsse für die nächsten Wochen voraus. Experten befürchten nun
eine Wiederholung der Wetterkatastrophe von 1998. Auch im
angrenzenden Uganda ist die übliche Regenzeit zwischen März und Mai
in diesem Jahr außerordentlich heftig ausgefallen. (APA)