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Österreich ins "Nachkriegsminus" geglitten
Noch nie war die Zahl der Zahl der Geburten und Sterbefälle so niedrig wie heute
Geburten und Sterbefälle 2001 auf historischem Tiefstand GRAFIK
"Nachkriegsminus": Um 13 Prozent weniger Eheschließungen Grafik 0675-02 Format 100 x 75 mm Wien - Auf einem historischen Tiefstand ist im Vorjahr laut
Statistik Austria die Zahl der Geburten und Sterbefälle in Österreich
gesunken. Nach den nunmehr vorliegenden endgültigen Daten wurden 2001
exakt 75.458 Geburten (minus 3,6 Prozent) und 74.767 Sterbefälle
(minus 2,6 Prozent) registriert. Es sind dies die niedrigsten je in
Österreich registrierten Zahlen. Ein "Nachkriegsminus" gab es auch
bei den Heiraten. Es "trauten" sich nur 34.213 Paare und damit um
5.015 oder 12,8 Prozent weniger als im Jahr 2000 mit 39.228.
Lediglich in einigen Kriegsjahren wurden noch weniger Ehen
verzeichnet.
Weitere wichtige Daten: Die Zahl der unehelichen Geburten stieg
auf die Rekordmarke von 33,1 Prozent. Und bereits zum fünften Mal en
suite lag die Säuglingssterblichkeit unter fünf Promille.
Regionale Zahlen
Regional gesehen verzeichneten laut Statistik Austria Vorarlberg
(minus 18,3 Prozent) und Oberösterreich (minus 17,7 Prozent) die
kräftigsten Heiratsrückgänge. Es folgten Kärnten (minus 15,3
Prozent), Salzburg (minus 14,8 Prozent), Tirol (minus 14,6 Prozent)
und Niederösterreich (minus 13,6 Prozent). Unter dem
Bundesdurchschnitt lagen die Steiermark (minus 12,0 Prozent), das
Burgenland (minus 7,6 Prozent) und Wien mit minus 6,9 Prozent.
Die Abnahme der Geburtenzahl im Jahr 2001 betraf alle Bundesländer
mit Ausnahme Vorarlbergs, das 2,4 Prozent mehr Neugeborene
verzeichnete, und des Burgenlandes (plus 0,2 Prozent). Die stärksten
Rückgänge wurden in der Steiermark (minus 6,2 Prozent) sowie in Tirol
(minus 5,1 Prozent), Oberösterreich (minus 4,7 Prozent) und Salzburg
(minus 4,6 Prozent) registriert. Unterdurchschnittlich war die
Geburtenabnahme in Niederösterreich (minus 3,1 Prozent), Kärnten
(minus 2,9 Prozent) und Wien (minus 2,4 Prozent).
Familienstand
Bei den unehelich Geborenen waren wieder die Bundesländer Kärnten
(46,6 Prozent) und Steiermark (43,5 Prozent) Spitzenreiter. Die
wenigsten unehelichen Geburten gab es im Burgenland (23,8 Prozent)
und in Niederösterreich (25,2 Prozent). In Oberösterreich wurden 36,2
Prozent "Ledige", in Tirol 35,1, in Salzburg 34,3, in Wien 27,6 und
in Vorarlberg 26,8 Prozent registriert.
Bei den Sterbefällen hatte abweichend vom allgemeinen Trend
Vorarlberg um 2,2 Prozent mehr aufzuweisen als im Jahr 2000. Führend
bei den Rückgängen war Niederösterreich (minus 4,1 Prozent) vor
Kärnten und Wien (je minus 3,7 Prozent). Geringere Abnahmen
verzeichneten die Steiermark (minus 2,0 Prozent), Oberösterreich und
Salzburg (je minus 1,6 Prozent).
Knapp positiv
Die Geburtenbilanz ist in Österreich seit einem "lokalen Hoch" im
Jahr 1993 mit einem Überschuss von damals 12.710 Personen rückläufig,
aber - von einem knappen Defizit im Jahr 1999 abgesehen - noch
positiv. Der Geburtenüberschuss im Vorjahr betrug 691 Personen. Ein
Plus verzeichneten die westlichen Bundesländer Vorarlberg (4,4
Promille), Tirol (2,5 Promille), Salzburg (2,1 Promille) und
Oberösterreich (1,3 Promille). Die übrigen Bundesländer, allen voran
das Burgenland mit minus 2,2 Promille, wiesen dagegen
Geburtendefizite auf.
Die Rate der Säuglingssterblichkeit betrug im Berichtsjahr 4,8
Promille und war gegenüber 2000 unverändert. Regional wiesen die
höchsten Säuglingssterbeziffern 2001 Vorarlberg mit 6,5 Promille und
Wien mit 6,3 Promille auf. In der Steiermark starben nur 3,3 von
1.000 lebend Geborenen vor Erreichung des ersten Lebensjahres. In den
übrigen Bundesländern waren es zwischen 4,0 (Salzburg) und 5,4
Promille (Burgenland). (APA)