Spielberg - Hans Geist, Promotor des Formel 1-GP von Österreich, fordert eine Strafe für Ferrari. Der Geschäftsführer der Grand Prix Management GmbH, die erstmals den Österreich-GP selbst veranstaltet hat, sieht durch die Ferrari-Stallorder, die Michael Schumacher am Sonntag im letzten Moment zum Sieger gemacht hat, nachhaltigen Schaden herauf dämmern. "Wir haben Hunderte von Beschwerde-Anrufe und Mails mit dem gleichen Tenor bekommen. Die Veranstaltung war super, aber das Ergebnis eine Sauerei und man werde keine Karten mehr kaufen", so Geist. 175.000 Zuschauer waren an drei Tagen zur Formel 1 nach Österreich gekommen und bis wenige Sekunden vor Schluss war jeder mit dem Sport und der Show glücklich gewesen. Nach dem Platztausch der beiden Ferrari auf dem Zielstrich war die Stimmung freilich blitzartig umgeschlagen, Pfiffe und Buhrufe die Folge gewesen. "Es kann nicht Ziel eines Veranstalters sein, das Publikum frustriert nach Hause zu schicken. Die Zuschauer haben aus der Sicht des Veranstalters zu Recht sehr empört auf den unsportlichen Ausgang reagiert. So etwas wäre in dieser Phase der WM nicht nötig gewesen", sagte Geist. Er werde sämtliche Beschwerden an Ferrari, die Formel 1 und die FIA weiter leiten, so Geist. Geist möchte das "es weh tut" Deshalb begrüßt Geist auch die Reaktion der FIA, die am Montag Ferrari und die beiden Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello am 26. Juni vor den Weltrat nach Paris zitiert hat. Das Council erwartet dort Stellungnahmen über den "Zwischenfall in der letzten Runde" sowie bei der Siegerehrung, wo Schumacher Barrchello den obersten Platz auf dem Podest sowie den Siegerpokal überlassen hatte. Geist fordert dort für Ferrari eine Strafe "die weh tut." Immerhin fänden bis zu diesem Meeting drei GP statt und Schumacher könne dann schon praktisch Weltmeister sein. "Erkennt man Ferrari die Punkte ab, würde so auch die WM wieder spannender werden." Geist ist sich natürlich bewusst, dass die Stallorder vom Sonntag von den Regeln gedeckt ist. "Aber so etwas wie eine Ethik-Kommission könnte es durchaus geben." Man habe schließlich seinerzeit ja auch bei provozierten Unfällen im WM-Kampf reagiert und die Regeln präzisiert. "Aus der Sicht des Promotors müssen wir schon darauf achten, dass die Zuschauer nicht um ihr Geld betrogen werden." "Nachhaltiger Schaden"

Betreiber von Wettbüros wie deren Kunden würden von solchen Vorgängen unmittelbar betroffen, darüber hinaus werde die gesamte Branche von einem Vertrauensverlust erschüttert. Dabei ginge es nicht nur um Großereignisse, sondern eben auch um Nischensportarten, die auf die Erträge des Wettgeschäfts angewiesen seien. Dem Sport an sich, aber auch den damit verbundenen Wettmöglichkeiten hätten die Verantwortlichen eindeutig geschadet, so Riedl. Geist: "Letztlich entsteht damit auch nachhaltiger Schaden an der Formel-1-Begeisterung der Menschen." (APA)