Zeit
Termiten gefährden Tempel
Die weltberühmten Anlagen von Angkor Wat sind teilweise unterhöhlt - 30 große Sandsteinblöcke herausgebrochen
Phnom Penh - Der weltberühmten Tempelanlage von Angkor
Wat im kambodschanischen Dschungel droht der endgültige Verfall. Das
Weltkulturerbe wird nun - neben anderen Naturgewalten - auch von
Termiten heimgesucht. Allein aus dem bekanntesten Tempel Ta Prom
seien in der vergangenen Woche fast 30 große Sandsteinblöcke
herausgebrochen, nachdem riesige Trupps der kleinen Insekten das
Fundament des Bauwerks angefressen hätten, berichteten die Behörden
in Phnom Penh am Dienstag. Bereits im April hatte ein umfallender Baum den Tempel erheblich
beschädigt. In beiden Fällen habe sich Ta Prom verschoben und sei
tiefer in die Erde gesunken. Insgesamt seien mindestens acht Tempel
des gesamten Komplexes durch Natureinflüsse gefährdet.
Geldbedarf
"Hitze, Regen, Wind, umstürzende Bäume und Hochwasser zerstören
unsere Tempel", sagte der für das Weltkulturerbe zuständige Direktor
im kambodschanischen Kulturministerium, Oung Vorn. Demnach werden
allein bis zu 2,2 Millionen Euro benötigt,
nur um gefährliche Bäume abzuholzen.
Angkor Wat - einer der größten religiösen Komplexe der Welt -
liegt mitten im Dschungel und ist der größte Touristenmagnet des
südostasiatischen Landes. Die hinduistisch-buddhistischen
Tempelruinen aus dem 12. Jahrhundert werden von der UNESCO auf ihrer
"roten Liste" als gefährdete Kulturstätte eingestuft.
(APA/dpa)