Salzburg - Das Gastspiel des "David Murray Power Quartett"
am Montag Abend im Salzburger "Jazzit" war ein enormer Erfolg
für diesen kleinen, jungen Salzburger Jazzclub. Mit mehreren Zugaben
im Stil der klassischen "Jazz-Moderne" aber auch mit eigenen "Tunes"
begeisterte der 46-jährige Saxofonist und Klarinettist das
Publikum im randvoll besetzten Saal und lieferte förmlich
Anschauungsunterricht in brillantem Interpretieren und freiem
Improvisieren.
David Murray ist einer der produktivsten Jazzmusiker der
Gegenwart. Kenner und Fachkritik halten ihn zudem für einen der
Wichtigsten. 200 eigene Platten und 100 weitere, auf denen er
mitgewirkt hatte, sind Jazzgeschichte und haben Murray einen Grammy
und den berühmten "Bird Award" eingebracht. Durch die Gründung des
World Saxophone Quartetts, einer eigenen Bigband, des "David
Murray-Octets" und diverser Ethno- und HipHop-Projekte ist Murray
ebenso zum Vorbild einer Generation junger Jazzmusiker geworden wie
durch seine oft kopierte Zirkulationstechnik. Diese erlaubt dem
Bläser, sein Instrument zu spielen, ohne dabei Luft holen zu müssen.
Nahtstelle zwischen
Tradition und Moderne
Begleitet wird Murray auf seiner Europatournee durch Spanien,
Ungarn, England, Belgien und Österreich von Lafayette Gilchrist am
Piano, Jaribu Shahid am Bass und Hamid Drake am Schlagzeug. Diese
"Rhythmusgruppe" ist mehr als Begleitung, besonders das
Schlagzeugspiel von Drake ist ein Erlebnis für sich. Mit virtuoser,
verspielter Leichtigkeit testen diese Musiker die Nahtstelle zwischen
Tradition und Moderne dieser Musikgattung auf ihre Belastbarkeit ohne
jemals die Hauptbotschaft ihres Tuns, die Spielfreude, aus den Augen
zu verlieren.
(APA)