Die goldenen Zeiten der Mobilfunkbranche mit
Wachstumsraten im zweistelligen Bereich sind endgültig vorbei, meinen
Experten des Basler Forschungsinstituts Prognos. Bis 2006 würden
ausschließlich Non-Voice-Dienste für starkes Wachstum sorgen, gute
Wachstumsaussichten für Mobilfunkbetreiber in Deutschland, Österreich
und der Schweiz gäbe es nur mehr bei Datendiensten wie Messaging,
Infodiensten und Downloads. Einen Massenmarkt der dritten
Mobilfunkgeneration UMTS erwarten die Experten erst nach 2005.
Premium-Angebote
UMTS-Dienste würden zunächst als kostenintensive Premium-Angebote
platziert und zumeist von Geschäftskunden genützt werden, glauben die
Experten. Der UMTS-Umsatz werde mittelfristig aber aus den
Mengeneffekten und weniger aus hohen Preisen resultieren.
Enormer Rückgang
In Österreich wuchs der Mobilfunkmarkt nach Prognos-Berechnungen
2001 um 15 Prozent, was einem "enormen Rückgang" gegenüber 2000
entspreche. Bis 2006 erwartet Prognos für Österreich nur mehr eine
Wachstumsrate von 4 Prozent, in Deutschland von 7 Prozent und in der
Schweiz von 5 Prozent. Das höhere Wachstum in Deutschland resultiere
im wesentlichen aus einem Nachholbedarf.
Im Jahr 2006 werden in Deutschland und Österreich etwa ein Viertel
des Gesamtumsatzes auf Datendienste entfallen, rechnen die Experten.
In der Schweiz liegen die Prognosen bei 21 Prozent.
Konflikte zwischen Mobilfunkern und Diensteanbietern erwartet
Gehemmt könnte das Wachstum im Mobilfunkbereich künftig durch
Konflikte zwischen Mobilfunkern und Diensteanbietern werden, meinen
die Prognos-Experten. Neben Netzbetreibern, die auch künftig
Key-Player bleiben, würden auf dem Mobilfunkmarkt zunehmend auch
Service-Provider, Content-Provider und Commerce-Betreiber aktiv,
diagnostizieren die Prognos-Experten, die zu Geschäftsmodellen raten,
die Zusammenarbeit und Wettbewerb verbinden, wie etwa die
nicht-exklusiv-Kooperationen zwischen Netzbetreibern und
Online-Game-Herstellern.(APA)