SPÖ-Delegationsleiter sieht Möglichkeit einer Generalamnestie - EVP-Sicherheitssprecher Pirker hat "kein Verständnis für Risikoimport"
Redaktion
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Straßburg - In der Frage nach dem zukünftigen Aufenthaltsort
jener 13 Palästinenser, die vorige Woche aus der belagerten
Geburtskirche in Bethlehem nach Zypern abgeschoben wurden, zeichnet
sich zwischen den Fraktionen im EU-Parlament noch keine Einigung ab.
SPÖ-Delegationsleiter Hannes Swoboda trat am Dienstag in einem
Pressebriefing mit österreichischen Journalisten dafür ein, dass die
EU zu ihrer Verantwortung stehen müsse, die sie mit ihrer Rolle bei
den Verhandlungen um eine Beendigung der Belagerung der Geburtskirche
in Bethlehem eingegangen war. Dem diametral entgegengesetzt war die
Äußerung des EVP-Sicherheitssprechers Hubert Pirker, der die Einreise
von mutmaßlichen Terroristen in die EU grundweg mit dem Argument
ablehnte, "kein Verständnis für Risikoimporte" zu haben.
Pirker erklärte, dass nun die EU rasche Beweise von Israel
erwarte, dass es sich bei jenen 13 Palästinensern tatsächlich um
Personen mit terroristischer Vergangenheit handle. Sobald diese
Beweise vorlägen, dürfe sie die EU, die so massiv gegen Terrorismus
kämpfe, gar nicht aufnehmen. Für den Fall, dass es sich um
unbescholtene Personen handeln sollte, erwiderte Pirker: "Davon ist
nicht auszugehen." Für die Dauer der Beweisermittlung müssten die
Palästinenser jedenfalls auf Zypern bleiben, erklärte der
ÖVP-Delegierte. Sobald Beweise für Verstrickung in Terror-Aktivitäten
vorlägen, müsse eine entsprechende Strafverfolgung einsetzen.
Swododa vertritt hingegen die Auffassung, dass die
Palästinenserbehörde in erster Linie dazu gebracht werden müsse, jede
Art von Terrorismus eindeutig und glaubwürdig zu verurteilen. Nach
der Gründung eines Palästinenserstaates sehe er, Swododa, dann sogar
die Möglichkeit einer Generalamnestie, unter die unter bestimmten
Umständen auch die 13 Palästinenser fallen könnten. Er wolle aber
solchen Entscheidungen nicht vorgreifen, denn für ihn sei ein Prozess
in Europa gegen die fraglichen Personen prinzipiell möglich. (APA)
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