Rangun - Eine Woche nach der Freilassung von Burmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat die Militärjunta nach eigenen Angaben neun weitere Mitglieder ihrer Partei aus der Haft entlassen. Aus mehreren Haftanstalten seien insgesamt neun Oppositionelle der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) nach Hause geschickt worden, erklärte ein Regierungssprecher in Rangun am Dienstag. Sie seien gesund zu ihren Familien heimgekehrt. Die Nobelpreisträgerin Suu Kyi hatte die Regierung unmittelbar nach ihrer Entlassung aus mehr als eineinhalbjährigem Hausarrest zur zügigen Freilassung ihrer Parteifreunde gedrängt. Im Oktober 2000 hatten die Generäle unter Vermittlung der Vereinten Nationen geheime Verhandlungen über eine mögliche Annäherung mit Suu Kyi aufgenommen. Die Freilassung der Oppositionsführerin in der vergangenen Woche wurde international als Signal für die Bereitschaft der Junta zur Entspannung gewertet. Als Suu Kyis NLD 1990 überraschend die Parlamentswahlen gewann, verweigerte das Regime die Anerkennung. Das neue Parlament konnte seine Arbeit bis heute nicht aufnehmen, Proteste wurden blutig niedergeschlagen. (APA)