Wien - Auf Madagaskar sind jetzt bei einer spektakulären Expedition Teile von Dschungelbäumen erforscht worden, zu denen man bisher nicht gelangen konnte, da diese bis zu 50 Meter hoch sind. Ein 600 Quadratmeter großes "Luftfloß" aus PVC machte dies möglich, da es sich auf die Baumkronen absetzen konnte. Mehrere Tage hielten sich auf der Plattform in luftiger Höhe Wissenschafter verschiedenster Nationalitäten auf, um nach neuen Wirkstoffen für Medizin und Biochemie zu suchen. Bei dieser Plattform handelte es sich um ein Floß, das aus einem großen aufblasbaren PVC-Schlauch besteht, der wie ein riesiges Brezel geformt ist. Die Zwischenräume wurden mit einem Kunststoff-Netzgewebe ausgefüllt, das stark belastbar und widerstandsfähig ist. Ein Heißluftballon lenkte die luftige Forschungsstätte. Für einen Stopp wurden Seile heruntergelassen und an den Baumkronen festgehakt. "Obwohl das Floß stark genug ist, um das Gewicht mehrerer erwachsener Menschen auszuhalten, ist es dennoch so leichtgewichtig und flexibel, dass es sich sanft über die Baumkronen legt und das empfindliche Ökosystem nicht zerstört", erklärte der Erfinder Gilles Ebersolt. Der Wissenschafter hat vor einigen Jahren ein ähnliches Floß für die Regenwalderforschung entwickelt. "Doch dieses war sechseckig und es stellte sich heraus, dass sich das Floß in dieser Konstruktion manchmal verformte und in der Mitte leicht einsackte", sagte Ebersolt. (APA)