Jerusalem - Der inhaftierte Fatah-Chef Marwan Barghuti darf seinen Anwalt weiterhin nicht treffen. Wie der israelische Rundfunk am Dienstag berichtete, wies der Oberste Gerichtshof Israels einen entsprechenden Antrag Barghutis ab. Demnach war dem Fatah-Führer ein Treffen mit seinem Anwalt bisher vom israelischen Inlands-Geheimdienst Shin Beth aus "Sicherheitsgründen" verweigert worden. Die Richter schlossen sich der Auffassung an. Barghuti hatte sich kurz nach seiner Festnahme Mitte April nur einmal mit seinem Anwalt beraten können. Der Anwalt habe einen Kompromissvorschlag des Gerichts zurückgewiesen, der ein Treffen in Anwesenheit eines Geheimdienstagenten erlaubt hätte, hieß es im Radio. Die israelische Armee hatte den Chef der Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat im Westjordanland in Ramallah festgenommen. Er gilt in Israel als Drahtzieher der im September 2000 begonnenen zweiten Intifada. Ihm droht eine Anklage wegen Mordes an hunderten Israelis. Israel beschuldigt ihn zudem, Anführer der El-Aksa-Brigaden zu sein, der bewaffneten Splittergruppe der Fatah. Die Brigaden hatten sich zu zahlreichen anti-israelischen Selbstmordanschlägen bekannt. (APA)