Hyderabad - Im Prozess um die Ermordung des US-Journalisten David Pearl in Pakistan ist am Dienstag ein Video mit grausamen Szenen vorgeführt worden. Es zeigt unter anderem, wie dem bewusstlosen oder bereits toten Reporter von hinten der Hals aufgeschlitzt wurde. Dazwischen sind Szenen palästinensischer Kinder aus einem Flüchtlingslager hinein geschnitten, wie Ermittler berichten, die das Band gesehen haben. Journalisten durften die Verhandlung in der pakistanischen Stadt Hyderabad nicht besuchen. Pearl musste vor seiner Ermordung außerdem vor der Kamera erklären, dass er Jude sei. Das Video war im Februar US-Beamten in der pakistanischen Stadt Karachi zugespielt worden. Die Verteidigung der angeklagten muslimischen Extremisten hatte vergeblich versucht, das Vorführen der Kassette zu verhindern. Nach der Verhandlung erklärten Anwalt Rai Bashir vor Journalisten, es handele sich offenkundig um eine digitale Manipulation. Von den Tätern ist auf der Aufnahme außer zwei Händen nichts zu sehen, lediglich im Hintergrund ist eine unverständliche Stimme zu vernehmen. Pearl, Asien-Korrespondent des "Wall Street Journals", war am 23. Januar von einem Treffen mit islamischen Extremisten in Karachi nicht mehr zurückgekehrt. Eine Organisation mit der Bezeichnung Nationalbewegung für die Wiederherstellung der Souveränität Pakistans bekannte sich dazu, den Journalisten entführt zu haben. Seine Leiche wurde nicht gefunden. Hauptangeklagter ist der in Großbritannien geborene Ahmed Omar Saeed Sheikh. (APA/AP)