Eine Einschränkung von Pornografie im Internet, die sich auf örtlich unterschiedliche Moralstandards stützt, verletzt nach einer Entscheidung des obersten amerikanischen Gerichtshofs nicht das Recht auf freie Meinungsäußerung. Damit wies der Gerichtshof nach Presseberichten von Dienstag Einwände gegen ein vier Jahre altes Gesetz zurück, das Kinder vor Pornografie im Internet schützen sollte. Allerdings müsse geprüft werden, ob die Kinder auch anders vor Pornografie geschützt werden könnten, fanden die Richter. Sie verwiesen den Fall zurück an das niedrigere Gericht in Philadelphia. Dieses Gericht hatte entschieden, das Gesetz verstoße gegen das Verfassungsrecht der freien Meinungsäußerung, weil es örtlichen Behörden die Freiheit einräumt, eigene Regelungen nach unterschiedlichen Moralstandards zu erlassen. Weil das Internet keine Grenzen kenne, zwinge das Gesetz alle Pornografie-Anbieter, sich an die striktesten Moralstandards der konservativsten Gemeinden zu halten, hatte das Gericht entschieden. Diesen Einwand verwarfen die obersten Richter. (APA/dpa)