Den Haag - In den Niederlanden sind am Dienstag drei
Personen festgenommen worden, die den kürzlich getöteten Politiker
Pim Fortuyn im März mit einer "Torte" aus Erbrochenem und Fäkalien
beworfen haben sollen. Zu dem Übergriff auf Fortuyn bei einer
Buchpräsentation in Den Haag hatte sich eine Gruppe namens "Brigade
der Organischen Bäcker" bekannt. Sie begründete ihre Tat damit, dass
sie "das Charisma des 'unangreifbaren' rechtsextremen Populisten
durchlöchern und ihn vom Sockel stoßen" wollte. Sie warf Fortuyn vor,
eine rassistische Hexenjagd auszulösen, indem er gesagt habe, die
Niederlande seien voll und könnten keine weiteren Ausländer
aufnehmen, und der Islam sei rückständig.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Festnahmen, äußerte sich
aber nicht zu Medienberichten, wonach eine Verbindung zwischen den
Verdächtigen und dem Anschlag auf Fortuyn untersucht werde. Fortuyn
war vergangene Woche erschossen worden. Als Tatverdächtigen nahm die
Polizei einen 32-jährigen engagierten Tierschützer fest, der nach
Angaben der Staatsanwaltschaft bislang aber noch keine Aussagen
gemacht hat.
Der neue Vorsitzende von Fortuyns Partei LPF, Peter Langendam,
sagte am Montag, er sei überzeugt, dass ein professioneller Killer
Fortuyn erschossen habe. Die Polizei geht davon aus, dass der
inhaftierte Volkert van der Graaf ein Einzeltäter war. Sie überprüfe
aber auch andere Szenarien, sagte Staatsanwalt Robert Meulenbroek. (APA/Reuters)
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