Eisenstadt - Über 430 Partnerstädte und -gemeinden sind in Österreich bereits Mitglieder des Klimabündnisses, das sich in Partnerschaft mit den indigenen Völkern des südamerikanischen Amazonasgebiets für Maßnahmen zum Schutz des Weltklimas einsetzt. Im Burgenland, das Projekte in der Region am Alto Rio-Negro im Nordwesten Brasiliens unterstützt und bisher sieben Bündnisgemeinden stellt, war am Dienstag der Klimaschutzaktivist Pedro Garcia zu Gast.Die FOIRN Der langjährige Präsident der Föderation der indigenen Organisationen vom Rio Negro (FOIRN), von Beruf Agrartechniker und Lehrer, traf in Eisenstadt mit Landesrätin Verena Dunst zu einem Arbeitsgespräch zusammen. In der FOIRN, die zu Beginn in einem einzigen Munizipium - vergleichbar etwa einem Bezirk - tätig war, sind mittlerweile 49 Organisationen vertreten. Die 1992 mit den österreichischen Klimabündnisgemeinden begonnene Zusammenarbeit trägt bereits Früchte: In der über 100.000 Quadratkilometer großen Region konnte der Regenwald bisher zur Gänze erhalten werden. Um die indianische Bevölkerung von ausbeuterischen Zwischenhändlern unabhängig zu machen, wurde mittels eigener Boote ein Transportsystem aufgebaut, erzählte Garcia. Außerdem wurde ein eigenes Funknetz installiert. Zur Bewahrung der eigenen Sprache und Kultur wurden die indianischen Dialekte aufgeschrieben und Grammatik-Regeln erarbeitet. Reduktionsmaßnahmen Im Burgenland informierte sich Garcia, der am Mittwoch in Graz an der 10. Internationalen Klima-Bündnis-Jahreskonferenz teilnimmt, über heimische Projekte zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes wie etwa das Biomasse-Kompetenzzentrum Güssing. Als Beitrag zum Klimaschutz wurde im Amt der Landesregierung wurde eine eigene Stabsstelle eingerichtete, die sich auch mit Umwelt- und Energiekoordination befassen soll, so Landesrätin Dunst. Das Burgenland unterstützt das Klimabündnis jährlich mit rund 3.600 Euro, die Mitgliedsgemeinden zahlen pro Jahr und Einwohner sieben Cent, bei Gemeinden mit mehr als 50.000 Bürgern reduziert sich der Beitrag auf vier Cent. Im Umgang mit Ressourcen wie Wald und Wasser sei man in Europa auf Regierungsebene verantwortungsvoller als in seiner Heimat, wo man etwa in der Amazonas-Region gerade die Anlage neuer Häfen und Straßen für den Soja-Export plane, meinte Garcia. Zur Natur selbst hätten die indigenen Völker jedoch eine ganz andere Beziehung als viele Europäer: "Bei uns gibt es noch heilige Orte - Felsen, Pflanzen oder Berge, die wir sehr respektieren." (APA)