Cannes - Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen wegen der internationalen Terror-Bedrohung beginnen an diesem Mittwoch die 55. Internationalen Filmfestspiele im südostfranzösischen Cannes. "Die Anspannung ist größer als sonst und noch viel mehr die Angst", sagte Jean-Claude Suzanne von dem zuständigen Polizeikommissariat am Dienstag. Besonderes Merkmal des Cannes-Festivals 2002 ist die starke Präsenz politisch engagierter Filme in der offiziellen Auswahl. Der Israeli Amos Gitai und der Palästinenser Elia Suleiman sind mit zwei "Manifesten für den Frieden" in Nahost im Wettbewerb vertreten. Der Amerikaner Michael Moore zeigt den nach den Morden von Erfurt höchst aktuellen Dokumentarfilm "Bowling for Columbine" über Jugendliche und Waffenhandel nach dem Highschool-Massaker von Littletown. Woody Allens Komödie "Hollywood Endings" eröffnet am Mittwoch die Filmfestspiele. Mit insgesamt mehr als 11.000 professionellen Teilnehmern beim Festival und dem zeitgleich laufenden Filmmarkt wird die französische Stadt an der Cote d'Azur wieder für zwölf Tage zum weltweit wichtigsten und glamourösesten Treffpunkt der Filmbranche. Zur Gewährleistung der Sicherheit im überlaufenen Cannes sind neben Tauchern und Minen-Fachleuten mehr als 300 Männer der mobilen CRS-Bereitschaftspolizei im Einsatz, um den Festivalpalast und seine Umgebung auf der Croisette zu sichern. So wird das Umfeld des Palastes erstmals mit Video-Kameras überwacht. Dies dient jedoch auch dem Kampf gegen die gestiegene Kleinkriminalität. (APA)