Belfast - Einer der berüchtigsten protestantischen Milizenführer Nordirlands, Johnny "Mad Dog" Adair, ist aus der Haft entlassen worden. Anhänger feierten den Chef der Ulster Freedom Fighters (UFF) am Mittwoch bei seiner Entlassung aus dem Maghaberry Gefängnis westlich von Belfast. Die protestantische Miliz wird von Ermittlern für zahlreiche Morde an Katholiken in den 80er und 90er Jahren verantwortlich gemacht. Die katholischen Nationalisten hätten von Adair nichts zu befürchten, sagte John White, ehemaliger Vorsitzender der aufgelösten Ulster Demokratic Party. Adair werde eine "Kraft des Guten" sein. Kurz vor Beginn der Saison protestantischer Umzüge hatten viele die angekündigte Freilassung des Milizenführers kritisiert. Adair war bereits im September 1999 erstmals auf freien Fuß gekommen, nachdem er wegen Terrorismus' 16 Jahre in Haft gesessen hatte. Ein Jahr später wurde er erneut verhaftet. Die britische Regierung warf ihm Aufstachelung zur Gewalt vor. Die katholischen Republikaner fordern die Vereinigung mit der Republik Irland, während die protestantischen Unionisten für den Verbleib bei Großbritannien sind. Ein 1998 geschlossenes Friedensabkommen für Nordirland ist bis heute nicht vollständig umgesetzt. (APA)