Fußball
Matthäus: "Rapid ist eine Schlangengrube"
Lothar Matthäus rechnet mit Rapid und Andi Herzog ab - Schwere Vorwürfe gegen Präsidium: "Durfte nicht stärkste Mannschaft aufstellen"
Wien - Ex-Rapid-Coach Lothar Matthäus hat mit dem Thema Hütteldorf offenbar noch nicht abgeschlossen.
Wie das Nachrichtenmagazin News in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, kann Matthäus seinen Rauswurf
als Trainer bei Österreichs Rekordmeister überhaupt nicht
nachvollziehen. In einem Interview fährt der deutsche
Rekord-Internationale schwere Geschütze gegen Präsidium und
Vereinsverantwortliche auf.Schwere Vorwürfe gegen Präsidium
Von Präsident Rudolf Edlinger hätte er sich, so Matthäus, mehr
Ehrlichkeit gewünscht. Matthäus: "Er ist Politiker und man weiß ja,
dass Politiker nicht immer die Wahrheit sagen. Aber in meinem Fall
war er Präsident von SK Rapid und es wurde von seiner Seite nicht mit
offenen Karten gespielt." Zudem wirft Lothar Matthäus dem Präsidium vor, er
hätte nicht immer die stärkste Mannschaft spielen lassen dürfen, um
Auflaufprämien zu zahlen. Matthäus: "Es gab Vorgaben vom Verein, dass
ich bei der Mannschaftsaufstellung Rücksicht auf die wirtschaftliche
Situation nehmen soll. Man hat mir nahegelegt, den einen oder anderen
bei der Aufstellung wegzulassen. Egal, ob Jürgen Kauz oder Rene
Wagner..... da glaube ich, hat es dem Verein schon gefallen, dass
diese Spieler ihre Auflaufprämien nicht erhalten haben."
Geldregen über Matthäus
Umso mehr wundere Matthäus sein Rauswurf. Matthäus: "Wenn ein
Verein wirtschaftlich schon so angeschlagen ist, finde ich es
komisch, dass man sich auf sowas einlässt." Rapid müsse ihm nämlich
weit mehr überweisen, als ursprünglich kolportiert. Angeblich landen
noch 800.000 Euro zur Versüßung seines Abschieds auf Matthäus Konto.
Kritik an Andi Herzog
Aber auch Kapitän Andreas Herzog kriegt sein Fett ab. Matthäus sei
von Anfang an gegen seine Verpflichtung gewesen. Matthäus: "Ich habe
mir immer gedacht, wenn einer bei Werder Bremen vier Monate nur auf
der Bank sitzt, muss mit ihm etwas nicht stimmen. Meines Wissens war
er ein Einstandsgeschenk von Präsident Edlinger. Er musste ja etwas
mitbringen." Vor allem sei Matthäus von Herzog menschlich schwer
enttäuscht worden. "Die Wahrheit ist, dass die Spieler untereinander
keine Mannschaft waren. Die Verpflichtung von Andi Herzog hat
sicherlich seinen Teil dazu beigetragen. Er wurde als Führungsspieler
zum SK Rapid geholt, ist dem aber weder auf dem Platz noch außerhalb
des Platzes nachgekommen. Er hat, unbewusst würde ich sogar sagen,
dazu beigetragen, dass ich jetzt nicht mehr Rapid-Trainer bin."
Matthäus vergleicht sogar Herzogs Rolle mit der seines Intimfeindes
Stefan Effenberg bei Bayern München.
Und in Richtung anderer Vereinsverantwortlicher meint Matthäus:
"Ich habe immer geglaubt, Bayern München ist eine Schlangengrube,
aber jetzt weiß ich, dass die Schlangengrube Rapid noch viel tiefer
ist."(red)