Europas zweitgrößter Internet-Service-Provider (ISP), die italienische Tiscali-Gruppe, will in Österreich wachsen. "Wir überlegen uns Zukäufe. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, werden wir sie wahrnehmen", sagte der Finanzchef des Unternehmens, Massimo Cristoferi, im Gespräch mit dem STANDARD. Zurzeit sei Tiscali Nummer sieben in Österreich, man wolle aber zu den ersten drei oder vier Anbietern aufrücken, so Cristoferi. Gewinnzone Tiscali ist der erste europäische ISP, der den Ertrag vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) im ersten Quartal 2002 mit einer Million Euro in die Gewinnzone brachte. Bis Jahresende werde ein Umsatz von 900 Mio. Euro und ein positiver Cashflow im letzten Quartal 2002 angestrebt. "Wir befinden uns in einer Konsolidierungsphase" Durch einen drastischen Kostenabbau und die Verringerung der Beschäftigten von 4200 auf 3000 Personen konnte die Ertragskraft verbessert und die aggressive Expansionspolitik vergangenen Jahres mit erheblichen finanziellen Engpässen überwunden werden. "Wir befinden uns in einer Konsolidierungsphase", meinte der Finanzchef, bestätigte aber mögliche Zukäufe in Österreich und Spanien. Das noch vor einem Jahr genannte Ziel, zum größten Internet-Service-Provider (vor T-Online) am europäischen Markt zu avancieren, hätte an Attraktion verloren. Es genüge eine Position als dritt- oder viertgrößter Anbieter.(Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand(Der STANDARD Printausgabe)