Unternehmen
Großes Interesse an Pleitekonzern Holzmann
Algerische Investorengruppe plant Übernahme des Auslandsgeschäfts
Frankfurt - Zwei Monate nach der Holzmann-Insolvenz
zeichnet sich für verschiedene Teile des Baukonzerns eine Übernahme
ab. Nach Informationen aus Branchenkreisen vom Mittwoch steht ein
Vertragsabschluss für das Auslandsgeschäft mit seinen rund 600
Mitarbeitern unmittelbar bevor. Für die lukrative Holzmann-Tochter
HSG haben bereits zehn bis 15 Bieter haben Angebote abgegeben und der
niederländische Baukonzern Heijmans will zwei Holzmann-Töchter und
eine Niederlassung übernehmen. Für die US-Tochter J.A. Jones gibt es ebenfalls zahlreiche
Interessenten, hier wird im Laufe des Sommer mit einer Entscheidung
gerechnet. Am kompliziertesten scheinen sich die Verhandlungen über
die Zukunft des Baukerngeschäft im Inland mit seinen rund 3.000
Mitarbeitern zu gestalten.
Vorvertrag
Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat der
vorläufige Insolvenzverwalter Ottmar Hermann mit der algerischen "El
Khalifa"-Gruppe bereits einen Vorvertrag über die Übernahme des
Auslandsgeschäfts unterschrieben. Hermanns Kanzlei wolle den Bericht
weder bestätigen noch dementieren. Man werde die Öffentlichkeit zu
gegebener Zeit über mögliche Ergebnisse informieren, hieß es
lediglich. Auch Holzmann wollte sich nicht äußern.
Laut "FAZ" ist den Mitarbeitern von Holzmann International am
Unternehmenssitz Neu-Isenburg sei in den vergangenen Tagen
signalisiert worden, dass sie übernommen würden. "El Khalifa" ist der
Zeitung zufolge eine Gruppe privater algerischer Investoren, die eine
neue Stadt in der algerischen Wüste bauen wollen.
In der vergangenen Woche war bereits eine Absichtserklärung mit
dem niederländischen Baukonzern Heijmans über die Übernahme der
Holzmann-Töchtern, Franki Grundbau und Dubbers Malden, sowie der
Niederlassung in Grafenwöhr werde noch diese Woche angestrebt.
Allerdings steht die Übernahme der Niederlassung unter dem Vorbehalt,
dass Heijmans sich auch für weitere Teile des Kerngeschäfts im Inland
mit seinen rund 3.000 Beschäftigten interessiert. Die Verhandlungen
laufen weiter, dabei seien noch zahlreiche Details zu klären, hieß es
in Branchenkreisen. (APA)