Berlin - Der Berliner Senat rechnet beim Besuch von US-Präsident George W. Bush in der kommenden Woche mit Ausschreitungen. Bei Großdemonstrationen, zu denen Deutschland-weit aufgerufen wird, sei auch immer mit der Teilnahme gewaltbereiter Menschen zu rechnen, sagte Innensenator Ehrhart Körting in Berlin. Es gebe aber keine konkreten Hinweise auf Anschläge gegen Bush, der sich am 22. und 23. Mai in der deutschen Hauptstadt aufhalten wird. Körting verwies darauf, dass im Internet zu mehreren Aktionen aufgerufen werde, darunter zu einer am 21. Mai geplanten Großdemo des Bündnisses "Achse des Friedens". Es gebe bundesweit eine "Mobilisierung in großem Umfang" zu einer Teilnahme an den Kundgebungen in Berlin, die bis zum 23. Mai gehen sollen. Körting bekräftigte, dass sich die Polizei mit einem Großaufgebot gegen mögliche Ausschreitungen wappnen werde. Ein Polizeisprecher sagte: "Wir stehen vor einem der größten Einsätze in der Geschichte der Stadt." Gegen "Krieg gegen den Terrorismus" Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch rechnet das Landeskriminalamt in einer vertraulichen Lageeinschätzung auch mit "verwirrten Einzeltätern". So werde auf einem Plakat die "Todesstrafe" für den US-Präsidenten wegen "Verbrechen gegen Frieden, Menschlichkeit, Umwelt etc." gefordert. In Infoblättern werde zu "militanten Aktionen jedweder Art" aufgerufen, darunter Straßenblockaden, Besetzungen, Tortenwerfen und sich "an brennenden Staatsflaggen erwärmen". Zu der Großkundgebung, die von der Berliner PDS und den Jungsozialisten unterstützt wird, werden zehntausende Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Zu den Unterstützern der "Achse des Friedens" gehört auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Annelie Buntenbach. In einem Aufruf wenden sich die Organisatoren gegen die Ausweitung des "Krieges gegen den Terrorismus". (APA)