Ökologie
Algengift macht Seelöwen und Delfine krank
Täglich neue Opfer an Kaliforniens Stränden durch eine ungewöhnlich starke Algen-Vermehrung
Los Angeles - Hunderte von kranken und sterbenden
Seelöwen, Delfinen und anderen Tieren gelangen seit einigen Wochen an
die Strände von Südkalifornien. Verantwortlich für das Siechtum soll
ein Biogift sein, das von einer ungewöhnlich starken Algen-Vermehrung
stammt. Täglich würden neue Opfer gesichtet, sagte Jackie Jaakola,
Leiterin einer Meeressäugetier-Klinik in San Pedro, am Dienstag der
dpa. In dem Zentrum wurden seit Februar bereits 170 Seelöwen behandelt.
Das Gift, das über die als Nahrung dienenden Fische aufgenommen wird,
beeinträchtigt das Gehirn und führt zu Lähmungen im Nervensystem.
Viele Tiere seien desorientiert und unzurechnungsfähig, erklärt die
Tierschützerin.
Augenzeugen berichten von Meeresvögeln die orientierungslos durch
die Luft taumeln. Der Tod zahlreicher Delfine vor der Küste wird
ebenfalls mit dem Biotoxin in Verbindung gebracht. Die Wissenschafter
befürchtet ein Massensiechtum wie in den El-Nino Jahren von 1997 und
1998. (APA/dpa)