Wien - Der Verkauf der Esbank-Österreich, die zu den größten hier zu Lande tätigen Auslandsbanken gehört und auf Grund der attraktiven Sparzinsen über Tausende Privatkunden verfügt, ist besiegelt. Dies berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Istanbuler Finanzkreise. Der Deal, der laut Zeitung erst am Donnerstag bekannt gegeben werden sollte, müsse nur noch von der Wiener Finanzmarktaufsicht (FMA) genehmigt werden. Grund für den Eigentümerwechsel: Infolge der Wirtschaftskrise habe die Regierung in Ankara über die Esbank-Türkei die Staatsaufsicht verhängt. Um Geld zur Sanierung des Instituts zu bekommen, seien die profitablen Auslandstöchter an den Bestbieter abgegeben worden. Für den Wiener Ableger hatten auch österreichische Institute ihr Interesse angemeldet, doch sie waren auf Grund der Türkei-Krise in letzter Minute abgesprungen. Deniz-Bank übernimmt Neuer Eigentümer der Esbank-Österreich wird dem Bericht zufolge die türkische Deniz-Bank, die zu hundert Prozent der Zorlu-Holding, dem mit Abstand größten Exporteur der Türkei gehöre. Anstatt in der EU um eine Banklizenz anzusuchen, kaufe man sich in Wien ein, zitiert das Blatt Branchenkreise. Möglicherweise wird die Esbank in Deniz-Bank umgetauft. Esbank-Österreich-Chef Ismail Ergener sei über den neuen Aktionär hocherfreut: "Damit ist unsere Zukunft gesichert. Wir werden schon bald unser Filialnetz erweitern und denken über eine Expansion nach Deutschland nach", sagte er der Zeitung. Ergener geht davon aus, dass die Zorlu-Holding einen Teil ihrer Handelsfinanzierungen über sein Institut abwickeln wird. Die Esbank-Österreich kommt auf eine Bilanzsumme von 162 Mill. Euro und verfügt über vier Filialen in Österreich. (APA)