Straßburg/Washington - Die von Palästinenserpräsident Yasser Arafat angekündigten Neuwahlen sollen noch "vor diesem Sommer oder Frühherbst" stattfinden. Dies teilte der EU-Außenbeauftragte Javier Solana dem Europaparlament in Straßburg mit. Arafat habe ihm dies persönlich zugesichert. Der geplante Wahlprozess werde der Demokratie "neue Impulse und frischen Wind" und der palästinensischen Autonomiebehörde neue Legitimität verschaffen. Den Angaben zufolge sind in den Palästinensergebieten Parlaments- und Gemeindewahlen geplant. Macht soll konzentrierter und weniger vertreut werden Die von Palästinenserpräsident Arafat angekündigten Reformen müssten dazu führen, dass die Macht in den Autonomiegebieten konzentrierter und "weniger zerstreut" ist als bisher, sagte der Spanier. Notwendig sei eine klare Verteilung der Zuständigkeiten, etwa für Wirtschaft, Sicherheit, Verkehr und Handel. Es müssten Strukturen entstehen, die sich denen eines Staates annäherten. Arafats Rede "positiv" Die US-Regierung hat Palästinenserpräsident Yasser Arafat nach seiner Rede vor dem palästinensischen Parlament aufgefordert, seinen Ankündigungen nun konkrete Taten folgen zu lassen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, sagte in Washington, Arafats Rede sei "positiv" zu bewerten. Doch US-Präsident George W. Bush wolle nun nach den Worten auch "Taten" sehen. Arafat hatte zuvor in seiner Rede Reformen und "schnelle Wahlen" angekündigt. Bush hatte in der vergangenen Woche zusammen mit dem israelischen Regierungschef Ariel Sharon den Palästinenserpräsidenten zu einer Reform der palästinensischen Institutionen aufgefordert. (APA)