Mali
Ehemaliger General siegt bei Präsidentenwahl in Mali
Offizielles Ergebnis: Toure setzt sich klar gegen Regierungskandidaten durch
Bamako - Der ehemalige Militärmachthaber Amadou
Toumani Toure hat die Präsidentenwahlen in Mali gewonnen. Nach den am
Donnerstag veröffentlichten offiziellen Ergebnissen hat Toure bei der
Stichwahl am Sonntag 64,35 Prozent der Stimmen erhalten und sich
damit gegen den Kandidaten der Regierungspartei Soumaila Cisse (35,65
Prozent) durchgesetzt. Das Ergebnis muss noch vom Verfassungsgericht
des afrikanischen Staates bestätigt werden. Toure hatte 1991 als Fallschirmjägeroffizier die Macht in Mali an
sich gerissen und nach 14 Monaten wie versprochen an eine zivile
Regierung abgegeben. Seitdem gilt Mali als demokratisches Modell für
Afrika. Der bisherige Präsident Alpha Oumar Konare tritt nach zehn
Jahren im Amt zurück. Die Weltbank hat aber die bisherige Regierung
im vergangenen Jahr heftig kritisiert und ihr "politische
Klientelwirtschaft" vorgeworfen. Die verarmte frühere französische
Kolonie ist der drittgrößte Goldexporteur des Kontinents.
Das Verfassungsgericht hatte erst am Donnerstag vergangener Woche
das Ergebnis des Wahlgangs vom 28. April bestätigt. Mehr als ein
Viertel der etwas über zwei Millionen Stimmzettel wurden von den
höchsten Richtern wegen Betruges und anderer Unregelmäßigkeiten für
ungültig erklärt. Cisses Vorsprung vor dem drittplatzierten
Exministerpräsidenten Ibrahim Keite schmolz dadurch auf 4.000 Stimmen
zusammen. (APA/Reuters)