Jerusalem - Die israelische Arbeiterpartei hat am Mittwoch über ihre weitere Politik gegenüber den Palästinensern gestritten. Auf einer Sitzung des 700-köpfigen Zentralkomitees der Partei warben Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer und sein innerparteilicher Herausforderer Haim Ramon für ihre gegensätzlichen Positionen. Ben-Eliezer trat dafür ein, die Streitkräfte aus Sicherheitsgründen weiter im Westjordanland und im Gazastreifen zu lassen. Ramon hingegen plädiert für einen Abzug aus den 1967 besetzten Gebieten. In seiner Rede erklärte Ben-Eliezer, jede Grenze, die Israel setze, werde vorläufig sein und den Konflikt nur verlängern. Er sprach sich für eine Verhandlungslösung mit "zwei Staaten, zwei Völkern in friedlicher Koexistenz" aus. Ramon sagte dagegen, Verhandlungen seien derzeit unmöglich. Daher habe Israel keine Wahl, als sich einseitig aus dem größten Teil des Westjordanlandes zurückzuziehen. Andersfalls müssten die israelischen Soldaten weiterhin isolierte jüdische Siedlungen bewachen, die bereits aufgelöst sein sollten, erklärte Ramon weiter. "Wir können nicht warten, bis jemand so nett ist, mit uns zu verhandeln." Ben-Eliezer und Ramon gelten als innerparteiliche Kontrahenten um die Kandidatur für das Amt des Ministerpräsidenten bei der Wahl im November 2003.(APA/AP)