Washington - "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Jahr 2002 zum Jahr der Klone werden könnte", erklärte der Reproduktionsmediziner Panayiotis Zavos laut Washington Post am Mittwoch vor einem Ausschuss des US-Reprä-sentantenhauses, dem er auch berichtete, dass sich weltweit insgesamt fünf Gruppen auf das erste Menschenklonen vorbereiten.Drei dieser Gruppen waren bisher schon der Öffentlichkeit bekannt: die von Zavos selbst, die seines früheren Mitstreiters und jetzigen Konkurrenten Severino Antinori, Rom, und die der Raelianer-Sekte. Nun sollen auch in China und Russland Spezialisten daran arbeiten. Zavos selbst hat nach eigener Auskunft noch nicht geklont, er sieht aber keine grundsätzlichen, sondern nur noch "logistische Probleme" für die zwölf Paare, denen er zu einem Klon verhelfen will, weil sie auf keinem anderen Weg ein Kind bekommen können. In den USA, wo er eine Reproduktionsklinik betreibt - und wo ein Klonverbot droht -, will Zavos nicht klonen. Er hat zwei Ausweichquartiere, eines in Europa, das andere "zwischen Griechenland und Indien". Dort will er das Verfahren dieses Jahr ausführen und dokumentieren: Schon bei den laufenden Vorbereitungen lässt er sich von einem Dokumentarfilmer begleiten. (jl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. 5. 2002)