Wien - Die nicht öffentliche Sitzung des Kärntner U-Ausschusses zu den Auslandsreisen von Landeshauptmann Jörg Haider (F) hat Donnerstag Vormittag mit einem Eklat begonnen. Die beiden freiheitlichen Mitglieder des Gremiums, Johann A. Gallo und Claudia Egger, zogen aus dem Treffen aus. Begründet wurde die Entscheidung von Egger mit einer "chaotischen Vorsitzführung" durch den VP-Mandatar Ferdinand Sablatnig. Eigentlich war in der Sitzung geplant, eine provisorische Liste von Zeugen zu erstellen, die vom Landtags-U-Ausschuss gehört werden sollen. Sablatnig plante überdies, einen weiteren Anforderungskatalog zu den Reisen an den Landeshauptmann persönlich zu richten. Die bisherigen Antworten der Landesregierung waren dem Ausschuss-Vorsitzenden nicht ausreichend erschienen. Heftige FP-Kritik In einer Aussendung beklagte die Kärntner FPÖ "mehrmalige schwerwiegende Verstöße" des U-Ausschuss-Vorsitzenden Ferdinand Sablatnig (V) gegen die Geschäftsordnung des Kärntner Landtages. So seien beispielsweise Wortmeldungen der freiheitlichen Mitglieder nicht zugelassen und Anträge der FPÖ nicht zur Abstimmung gebracht worden. Überdies seien Unterlagen den Freiheitlichen vorenthalten worden, kritisierten die Abgeordneten Johann A. Gallo und Claudia Egger. Die FPÖ werde eine rechtliche Überprüfung dieser Vorgangsweise beantragen, wird in der Aussendung angekündigt. Sablatnig agiere "ähnlich einem Scharfrichter im Mittelalter" und habe nur Sinn, "einen erfolgreichen Landeshauptmann mit allen Mitteln zu desavouieren, zu verleumden und an seiner Arbeit zu hindern". Was sich hier abspiele, sei gegen jegliche demokratischen und rechtlichen Spielregeln und "übelste parteipolitische Agitation", so Gallo und Egger. (APA)