Wien - Die Vorgeschichte: Herbert P. (33) hat in einer Oktober-Nacht 1988 die damals 20 Jahre alte Alexandra Schriefl nach einem Disco-Besuch in Wien-Favoriten überfallen, sie auf ein verwildertes Grundstück gezerrt, erdrosselt und mit ihrer eigenen Kleidung nackt an einen Baum gefesselt: Dieses Erkenntnis eines Wiener Schwurgerichts vom vergangenen Dezember hat der Oberste Gerichtshof (OGH) vor wenigen Tagen bestätigt.Strafhöhe und Anstalt noch unklar "Die vom Angeklagten eingebrachte Nichtigkeitsbeschwerde wurde in nichtöffentlicher Sitzung als unbegründet zurückgewiesen", meinte der OGH-Pressesprecher Ernst Markel dazu am Donnerstag. Während der Schuldspruch in dem spektakulären Mordfall somit rechtskräftig ist, ist die Strafhöhe noch nicht endgültig geklärt. Ob es bei den 15 Jahren Haft sowie der Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher bleibt - aus rechtlichen Gründen hatte die erste Instanz über den zum Tatzeitpunkt noch nicht 21 Jahre alten Herbert P. kein höheres Strafausmaß verhängen können -, muss jetzt das Wiener Oberlandesgericht beantworten. Fall Beranek Herbert P. ist auch immer wieder mit einem zweiten Aufsehen erregenden Mordfall in Zusammenhang gebracht worden. Der Mord an der zehnjährigen Christina Beranek wird aber wohl als ungeklärtes Verbrechen in die Wiener Kriminalgeschichte eingehen: Der zuständige Staatsanwalt Ernst Kloyber hat vor knapp drei Monaten das in diesem Zusammenhang anhängige Verfahren gegen den verdächtigen 33-Jährigen eingestellt, nachdem ein DNA-Gutachten keine Indizien auf eine mögliche Täterschaft von Herbert P. erbracht hatte. Das Mädchen war am 3. Februar 1989 ebenfalls in Wien-Favoriten einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen. (APA)