Die deutsche Bundesregierung hat empört auf den neuen "Stern"-Titel reagiert, auf dem Bundeskanzler Gerhard Schröder als nackter Herrscher mit einem rot-grünen Feigenblatt präsentiert wird. Der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda kritisierte, es handle sich um eine "Verrohung der Sitten" eine "geschmacklose Darstellung". Es gehe nicht um rechtliche Maßnahmen, sondern er fordere eine breite Debatte in der Gesellschaft über die Darstellung von Verfassungsorganen."Des Kaisers neue Kleider" Es sei nicht der erste Fall, wo unter dem "Deckmantel der Satire" solche Darstellungen gemacht würden, sagte Anda weiter. Auf dem "Stern"-Bild prangt unter dem nackten Kanzler die Zeile "Die nackte Wahrheit. Kann Schröder noch gewinnen?" Grundlage für das Bild ist nach "Stern"-Angaben das Märchen "Des Kaisers neue Kleider", in dem der Kaiser nicht merkt, dass er nackt ist und seine Minister sich lange Zeit nicht trauen, es zu sagen. Grenze des guten Geschmacks überschritten SPD-Fraktionsmitglied Dieter Wiefelspütz kritisierte den Titel ebenfalls als geschmacklos. Er sei "nicht übertrieben empfindlich", sagte er der "Bild"-Zeitung. Aber damit sei die Grenze des guten Geschmacks überschritten. Für "Stern" klar als Karikatur erkennbar "Stern"-Chefredakteur Thomas Osterkorn verteidigte das Bild jedoch. Solch eine Darstellung sei erlaubt und klar als Karikatur erkennbar. Die Würde des Amtes werde nicht beschädigt. (APA)