Wien - Das Österreichische Verkehrsbüro (ÖVB) und die Wiener
"Magic Life der Club" International Hotelbetriebsgesellschaft mbH
wollen mit einem neuen Shop-In-Shop-Konzept den stagnierenden
Urlaubsreisemarkt ankurbeln. Am Donnerstag wurde in der Wiener
Favoritenstraße das erste Magic Life Center in einer ÖVB-Filiale
eröffnet. Das Verkehrsbüro, größter Vertriebspartner des Magic Life
Club, verspreche sich durch die neuen Beratungscenter eine Steigerung
der Magic Life-Umsätze um 10 bis 15 Prozent, sagte
ÖVB-Generaldirektor Rudolf Tucek bei einem Pressegespräch. Nächste Woche sollen weitere Magic Life Centers in ÖVB-Filialen in
Salzburg und Linz folgen, kündigte Tucek an. Bis Jahresende will man
in allen Hauptstädten ein Magic Life Center in einer ÖVB-Filiale
einrichten. Gespräche über die Errichtung von weiteren Magic Life
Centern in anderen Reisebüros seien derzeit im Laufen, sagte Magic
Life-Sprecher Karl Wippel.
Verkaufsdruck wird größer
Im Vorjahr 2001 verbrachten 400.000 Österreicher und Deutsche
ihren Urlaub in einem Magic Life Club. Das Verkehrsbüro setzt mit der
GTT-Gruppe, die neben dem Hauptprodukt Magic Life die
Veranstaltermarken TUI, Gulet Touristik, Touropa Austria und Terra
Reisen umfasst, jährlich weit über 36 Mill. Euro um, 25 Prozent davon
entfallen auf Magic Life, sagte Tucek. Der Verkaufsdruck werde zunehmend größer und die Kundenwünsche
immer spezifischer, bemerkte Tucek. Daher sei es notwendig, neue
Vertriebskonzepte wie die Magic Life Center zu entwickeln.
Stagnierende Sommersaison erwartet
Das ÖVB erwartet eine stagnierende
Sommersaison 2002 (Mai bis Oktober). Das ÖVB hoffe, in der laufenden
Sommersaison "die extrem guten Vorjahresumsätze" wieder erreichen zu
können, sagte ÖVB-Vorstandsvorsitzender Rudolf Tucek. Die Hotellerie
sei im 1. Quartal 2002 sehr gut angelaufen, im Incoming-Bereich habe
man zweistellige Zuwachsraten verbucht. Vom Jänner bis April 2002 lägen die Auslandsreise-Buchungen u.a.
auf Grund der Auswirkungen der Wirtschaftsflaute und der
Euro-Einführung um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau, allerdings
sei das Vorjahresquartal "sensationell gut" gewesen, sagte
ÖVB-Vorstand Martin Fülöp am Donnerstag, am Rande eines
Pressegesprächs zur APA.
Beliebteste Destination war von Jänner bis April Griechenland
(plus 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), gefolgt von
Spanien (minus 1 Prozent) und Italien (plus 12 Prozent). Die Türkei
folgt auf Platz vier (minus 0,3 Prozent), Österreich liegt auf Rang
fünf (plus 1,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stark verloren
haben die USA (minus 45 Prozent), Tunesien (minus 33 Prozent),
Ägypten (minus 22 Prozent) sowie die Dominikanische Republik (minus
29 Prozent). Zweistellige Zuwächse verbuchte das Verkehrsbüro
hingegen u.a. in Kroatien (plus 35 Prozent), Thailand (plus 30
Prozent), Ungarn (plus 29 Prozent) sowie Frankreich (plus 23
Prozent). Eine Normalisierung im Flugverkehr ortet ÖVB-Vorstand Norbert
Draskovits.
Das ÖVB gehört zu 63,8 Prozent der Bank Austria, zu 12,25 Prozent
der Galler GmbH, zu 10,8 Prozent der AUA, zu 8,78 Prozent
Eurotours-Geschäftsführer Dieter Toth und zu 4,36 Prozent der Wiener
Städtischen Versicherung.(APA)