Athen - Die griechische Regierung hat einen Kompromissvorschlag der spanischen EU-Ratspräsidentschaft zum Kooperationsabkommen von EU und NATO abgelehnt. Damit bleibt weiterhin der erste Einsatz der noch im Aufbau befindlichen EU-Eingreiftruppe in Mazedonien in Schwebe. "Wir wollen autonome Entscheidungen der EU. Es kann keine Ausnahmen und Diskriminierungen geben. Darauf bestehen wir", sagte der griechische Ministerpräsident Kostas Simitis am Donnerstag im griechischen Fernsehen. Der Streit hat seinen Ursprung in den griechisch-türkischen Streitigkeiten in der Ägäis und um Zypern. Die Türkei besteht darauf, dass die EU-Truppe nicht gegen den Willen Ankaras in der türkischen Interessensphäre - etwa in der Ägäis oder auf Zypern - eingesetzt wird. Griechenland dagegen verhindert die Unterzeichnung eines Abkommens, das der EU den Rückgriff auf Planungsstäbe und Hauptquartiere der NATO erlauben würde. Athen könne nicht akzeptieren, dass die EU-Eingreiftruppe an der auch griechische Truppen teilnehmen werden, nicht in Griechenland eingesetzt werden können, hieß es aus Kreisen des Athener Außenministeriums. Das Problem wird dadurch vergrößert, dass Griechenland vom 1. Juli an für ein Jahr den Vorsitz im militärpolitischen Ausschuss der EU übernimmt.(APA/dpa)