Österreich
Fortuyn-Partei wählt Mat Herben zum neuen Vorsitzenden
Ehemaliger Sprecher von Fortuyn folgt dem ermordeten Politiker nach
Den Haag - Neuer Vorsitzender der
rechtspopulistischen Liste Pim Fortuyn (LPF) ist der frühere
Journalist Mat Herben. Die niederländische Partei wählte den
49-Jährigen am Donnerstag zum Nachfolger des vor zehn Tagen
ermordeten Pim Fortuyn. Herben war zuvor Sprecher Fortuyns. Bevor er
in die Reihen der LPF eintrat, die erst vor drei Monaten gegründet
wurde, arbeitete er im niederländischen Verteidigungsministerium. Bei
der Parlamentswahl am Mittwoch gewann die LPF aus dem Stand 26
Mandate und zieht damit als zweitstärkste Fraktion ins Parlament ein.
Als Koalitionspartner ist sie damit für die siegreichen
Christdemokraten fast unumgänglich. Nach ihren starken Einbußen bei der niederländischen
Parlamentswahl hat auch die wirtschaftsliberale Partei VVD am
Donnerstag einen neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Das Amt wird
einem Parteisprecher zufolge vom bisherigen Finanzminister Gerrit
Zalm übernommen. "Zalm ist der neue Fraktionschef", sagte der
Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Der bisherige Vorsitzende
Hans Dijkstal hatte noch in der Wahlnacht gesagt, er sei zu einem
Rücktritt bereit.
Die VVD war der zweitgrößte Partner in der bisherigen
Mitte-links-Regierung aus drei Parteien. Bei den Wahlen erhielt sie
dem vorläufigen amtlichen Ergebnis zufolge mit 15,4 Prozent der
Stimmen fast zehn Prozent weniger als vor vier Jahren und verlor 15
Mandate. Im neuen Parlament wird sie wie die sozialdemokratische
Partei nur noch mit 23 Abgeordneten vertreten sein. Trotzdem ist sie
im Gespräch für die nächste Regierung. Eine Koalition aus den beiden
Wahlsiegern Christlich Demokratischer Appell (CDA) und der
rechtspopulistischen LPF hätte noch keine absolute Mehrheit im neuen
Parlament. Zusammen mit der VVD käme sie jedoch auf 92 der 150
Mandate(APA/Reuters)