Rom - Wegen der seit Monaten anhaltenden Dürre und der daraus resultierenden Wasserknappheit auf Sizilien hat sich die italienische Regierung zu Notstandsmaßnahmen entschlossen. Der Ministerrat stellte den Regionalbehörden eine Task Force von Experten zur Verfügung, die für die rationelle Verteilung des Wassers aus den Stauwerken sorgen sollen. Nach Medienberichten vom Freitag sollen auch Schiffe zur Meerwasserentsalzung eingesetzt werden. Den von der Dürre betroffenen Landwirten hat die Regierung in Rom Finanzhilfen von 45 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Lage auf der Mittelmeerinsel bleibt vorerst gespannt. Sogar die Feuerwehrleute müssen gegen die Wasserrationierung kämpfen, in einigen Vierteln Palermos tröpfelt das Wasser nur wenige Minuten am Tag aus den Wasserleitungen. Mittelfristig will sich die Regierung auch für eine Modernisierung des Versorgungsnetzes einsetzen. Schwere Versäumnisse der Politik sind für den akuten Wassermangel auf Sizilien mitverantwortlich, der in den vergangenen Tagen zu heftigen Protesten geführt hat. Auch die Mafia hat die Finger im Spiel. Medienberichten zufolge haben Mafia-Clans Wasserleitungen absichtlich beschädigt, um sich mit der Versorgung durch Tankwagen eine goldene Nase zu verdienen. (APA)