Rom - Die italienische Opposition ruft zu einer Protestwahl gegen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi auf. Die Teilkommunalwahlen am 26. Mai, zu denen elf Millionen Italiener aufgerufen sind, seien für die Wähler eine große Chance, um ihren Unmut mit der wirtschaftlichen und politischen Linie der Mitte-Rechts-Regierung auszudrücken, betonte der Vorsitzende der Linksdemokraten (DS, stärkste Oppositionspartei), Piero Fassino, der seit Tagen eine scharfe Wahlkampagne gegen Berlusconi führt. Die Wahlen finden in 28 Provinzhauptstädten, über 1000 Gemeinden und zehn Provinzen statt. Von den 28 Provinzhauptstädten, in denen am 26. Mai gewählt wird, werden 15 vom Berlusconi-Block regiert. Elf wurden bisher von der Opposition verwaltet. Der Mitte-Links-Block hofft auf eine Revanche nach der Niederlage bei den Parlamentswahlen vor einem Jahr, die Berlusconi zum zweiten Mal seit 1994 zum Premier gemacht haben. "Berlusconi braucht einen Ruck" "Die Italiener müssen Berlusconi klar machen, dass sie mit seiner Politik nicht zufrieden sind, die unbedingt geändert werden muss. Ein Jahr nach seinem Wahlsieg hat die Mitte-Rechts-Koalition viele Erwartungen und das Vertrauen der Italiener enttäuscht. Die Steuer sind so hoch wie vor einem Jahr, die Wirtschaft wächst nicht und der Konsum stagniert. Berlusconi braucht einen Ruck", so Fassino. Er unterstrich, dass am 16. April 13 Millionen Italiener gegen die Pläne der Regierung zur Aufweichung des Kündigungsschutzes demonstriert hatten. Dies beweise, wie unpopulär Berlusconi und seine Regierung seien.(APA)