Die Sache mit der Bürgerwehr wird sich bald erledigt haben, nämlich dann, wenn es zu den ersten Tätlichkeiten zwischen überwachten Bürgern und den selbst ernannten Parkwächtern mit dem blauen Stich kommen wird. Vor einigen Jahren gab es etwas Ähnliches in Wien, als um den Rudolfsplatz in der Innenstadt plötzlich eine laute Lokalszene entstand. Ruhegestörte Anrainer engagierten private Sheriffs, die alsbald von energischen Barbesuchern eine Abreibung bekamen (eines der Lokale hieß oder heißt "Häfen") , worauf die Polizei den Unfug unterband. So wird es auch in Graz und anderswo sein, hoffentlich nur mit leichten Körperverletzungen. Übrigens ein Tipp: Die Bürgerwehrler haben nicht das geringste Recht, jemanden auch nur zum Stehenbleiben oder gar zur Ausweisleistung aufzufordern. Das ist Amtsanmaßung und sollte mit einem raschen Handyruf nach der Funkstreife beantwortet werden. - So weit unser heutiger Beitrag in der Reihe Große Momente der politischen Wende. In unserem nächsten Beitrag beschäftigen wir uns mit dem Thema: "Slowenien" statt "Ljubljana": Die Eindeutschung von Autobahn-schildern und ihre Wirkung auf die Rekordarbeitslosigkeit in Kärnten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18./19./20.5.2002)