Forschung & Geschlecht
Luise Gubitzer erhält Salzburger Preis für Zukunftsforschung
Die Forschungsperspektive der Ökonomin ist "innovativ und frauenspezifisch"
Salzburg - Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger (V)
hat am Freitag auf Vorschlag des Kuratoriums der
Robert-Jungk-Stiftung den Salzburger Landespreis für
Zukunftsforschung 2002 für herausragende Verdienste um die Förderung
einer zukunftsfähigen Entwicklung an Prof. Luise Gubitzer vergeben.
Sie ist damit nach Robert Jungk (1993), Dorothee Sölle (1996) und
Jakob von Uexküll (1999) die vierte Trägerin dieses Preises.Biographisches
Gubitzer wurde 1952 in Lobming in der Steiermark geboren und
dissertierte 1986 an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1999 schloss
sie ihre Habilitation zum Thema "Grundlagen einer alternativen
politischen Ökonomie als Theorie einer zweiten großen
Transformation". Derzeit ist Luise Gubitzer als Außerordentliche
Universitätsprofessorin am Institut für Volkswirtschaftstheorie und
-politik in Wien tätig.
Forschungsperspektive für Frauen
In der Begründung heißt es, Gubitzer thematisiere in ihrer Arbeit
zentrale Problemfelder unserer Gesellschaft - von der Zukunft der
Arbeit und der Sozialsysteme in hoch entwickelten Ökonomien bis hin
zur weltweiten Armutsbekämpfung unter dem Blickwinkel einer humanen,
global zukunftsfähigen Entwicklung. Ihr Wissenschaftsstil zeichne
sich durch die Verbindung der Wirtschaftswissenschaften mit
sozialwissenschaftlichen Belangen und gesellschaftlichen
Zukunftsperspektiven aus. Dies erfolge durch ihren innovativen
Forschungsansatz, durch ihre kritische Hinterfragung der
Zukunftstauglichkeit unserer Arbeitsgesellschaft und durch ihre aus
der Sicht von und für Frauen entwickelten Forschungsperspektive.
Gubitzer verbinde mit ihrem Eintreten für die Zähmung einer auf
quantitativem Wachstum fixierten Ökonomie, für die Sicherheit
sozialer Grundrechte sowie für eine Entwicklung und Stärkung der
Zivilgesellschaft fundierte wissenschaftliche Analyse mit
sozialpolitischem Engagement. (APA)