Amerika
Dominikanische Republik: Sozialdemokraten bei Parlamentswahl vorn
Zehntausende protestieren in Santo Domingo gegen Wahlverlauf
Santo Domingo - Bei den Parlaments- und Kommunalwahlen
in der Dominikanischen Republik liegen die regierenden
Sozialdemokraten vorn. Wie die Wahlkommission Freitag Abend
(Ortszeit) in Santo Domingo mitteilte, kam die Revolutionäre Partei
(PRD) von Staats- und Regierungschef Hipolito Mejia Dominguez nach
Auszählung von fast der Hälfte der Stimmen auf 44,9 Prozent. Die
oppositionelle Partei der Befreiung (PLD) erlangte 23,9 Prozent, die
christsoziale Reformpartei von Ex-Präsident Joaquin Balaguer kam
demnach auf 26,8 Prozent. Die PRD lag in 28 der 32 Provinzen des Karibikstaates vorn. Rund
4,6 Millionen Wahlberechtigte waren bereits am Donnerstag aufgerufen,
32 Senatoren und 150 Abgeordnete sowie die Kommunalvertretungen neu
zu bestimmen.
Zehntausende Oppositions-Anhänger demonstrieren
In Santo Domingo gingen in der Nacht Zehntausende
Oppositions-Anhänger auf die Straße. Sie prangerten Wahlbetrug an und
kritisierten die langsame Stimmenauszählung. Der Urnengang wurde
überschattet von politisch motivierten Gewalttaten. Mutmaßliche
Anhänger der PRD hatten am Wahltag einen 20-jährigen Oppositionellen
erschossen und sieben weitere verletzt. Vergangenen Sonntag wurde bei
Zusammenstößen zwischen Anhängern von Regierung und Opposition nahe
der Hauptstadt ein Mensch getötet. (APA)