Orlando - Über 25.000 Krebsspezialisten haben sich beim 38. Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Onkologie (ASCO) seit heute, Samstag, in Orlando (Florida) versammelt, großteils für eine Bestandsaufnahme neuester "High-Tech"- und "High-Level"-Therapien gegen verschiedenste Krebsformen. Doch schon bei der Eröffnungszeremonie wurde auch ein Schwenk weg von der bloßen Reparaturmedizin bemerkbar. Als Ergänzung zu den Fortschritten in der Krebstherapie fokussiere das diesjährige Meeting den immer wichtiger werdenden Bereich der Vorsorgeuntersuchungen und -maßnahmen, betonte Konferenzpräsident Larry Norton. "Viele Krebstote sind vermeidbar", wird in den Kommentaren der statistischen Unterlagen zum ASCO-Kongress betont. Nach Angaben der Amerikanischen Krebsgesellschaft werden allein in diesem Jahr rund 170.000 US-Bürger an Krebserkrankungen als Folge des Tabakrauchens sterben. Zusätzliche 19.000 Krebstote seien mit exzessivem Alkoholkonsum zu assoziieren. Über eine Million neue Fälle von Hautkrebs seien für 2002 zu erwarten, die durch ausreichenden Sonneschutz vermieden werden könnten. Und es gäbe starke Hinweise darauf, dass rund ein Drittel aller amerikanischen Krebstoten in Zusammenhang mit bestimmten Faktoren des Lebensstils stünden wie etwa Ernährung und körperliche Inaktivität. Alles in allem rechnen die Experten für die USA im Jahr 2002 mit rund 1,284.900 neuen Krebserkrankungen. Zwar sind die Sterblichkeitsraten nach Berechnungen des Nationalen Krebsinstituts von 1990 bis 1997 im Jahresschnitt um 0,8 Prozent zurückgegangen (in den beiden letzten Jahren der Untersuchung sogar um 1,3 Prozent per anno). Aber immer noch kosten Krebserkrankungen geschätzte 555.500 Menschen jährlich in den USA das Leben. Damit ist dies nach Herzerkrankungen die zweithäufigste Todesursache: Einer von vier Amerikanern stirbt daran. Was die Überlebensraten betrifft, so gibt es zwischen den einzelnen Krebsformen natürlich große Unterschiede. Über alles gerechnet können aber laut US-Medizinstatistik immerhin rund 50 Prozent aller Krebsfälle geheilt werden. (APA)