Rund 60 Jugendliche haben sich am Wochenende in Erfurt in dem umstrittenen Computerspiel "Counter-Strike" virtuelle Schießereien geliefert. Von Freitag bis Sonntag trugen sie eine LAN- Party, eine Netzwerkparty, aus. Das Computerspiel soll das Lieblingsspiel des Schützen gewesen sein, der Ende April am Gutenberg-Gymnasium in der Stadt 16 Menschen und sich selbst erschossen hatte."Es geht um Spaß und Taktik" "Bei dem Spiel geht es nicht darum, Leute zu töten. Es geht um Spaß und Taktik", sagte der Organisator Jens Pfotenhauer. Viele der Spieler hätten in ihren Spielmodi Blut und Waffen ausgeblendet. Diese Grafik irritiere beim Spiel, sagte er. Ebenso würden viele Computerspieler nicht auf Menschen zielen, sondern beispielsweise auf Fantasiefiguren. Nach Diskussionen in den eigenen Reihen habe man sich deswegen trotzdem für das Austragen der Party entschieden. Sowohl das Spiel als auch LAN-Partys waren nach dem Schul-Massaker in die Kritik geraten. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften hatte am Donnerstag entschieden, das Schießspiel nicht auf den Index zu setzen. Aufregung wegen einem Spiel Nach Meinung der Computerfreaks wird der Amoklauf von Erfurt den Spielgeist nicht beeinflussen. Allein in Erfurt gebe es rund 20 Spielgemeinschaften, so genannte Clans. Im Internet sowie bei LAN-Partys spielen sie um Punkte. "Bei den Partys stehen die Kommunikation und der Spaß im Vordergrund", erklärte der Counter-Strike-Fan Christian Kraege. Die Spieler seien weder Waffennarren noch Einzelgänger.(APA/dpa)