Graz - Der Tierpark Mautern hat am Mittwoch nach drei Schließtagen wieder seine Pforten für Besucher geöffnet. Zuvor musste der gesamte Bereich des Tierparks aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben, da tagelang nach der Bärin "Holde" gesucht wurde. Das Tier wurde schließlich von einem Förster "aus Sicherheitsgründen" erschossen, hieß es seitens des Wildparks."Holde" war am vergangenen Samstag zusammen mit vier weiteren Bären durch eine offen stehende Türe aus dem Gehege entkommen. Drei Bären konnten gleich wieder eingefangen werden, nur der einjährige "Balu" musste sofort erschossen werden. Der kleine Bär war vermutlich im Spieltrieb auf eine Gruppe Menschen losgerannt. "Wir haben uns noch keine Gedanken über den Ankauf von neuen Bären gemacht", erklärte die Leiterin des Tierparks, Doris Wolkner. Der finanzielle Verlust für den zur Prinz Reuss'schen Forstverwaltung gehörenden Tierpark ist jedenfalls enorm und wird für die drei geschlossenen Tage von Wolkner mit 25.000 bis 30.000 Euro beziffert. Untersucht wird noch, wieso die Tür zum Bärengehege überhaupt offen stand. Sie sei, sagte Wolkner zum STANDARD, eindeutig aufgesperrt worden - von jemandem, der einen Schlüssel hat oder jemandem, der einen Schlüssel nachmachen ließ. Seitens des Tierparks schloss man einen Sabotageakt nicht aus. Auch in Tirol waren Anfang Mai Tiere auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Von einer Luchsdame fehlt bis heute jede Spur. (APA, cms/DER STANDARD, Printausgabe 23.05.2002)