Bühne
"Wien bleibt Opern- und Musicalstadt"
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny über die Reform der 'Vereinigten Bühnen Wien': "Wir sind uns bewusst, dass das kein Nullsummenspiel wird"
Wien - Der Finanzierungsaufwand der "Aufwertung" des Ronacher zur dauerhaft
bespielten Musical-Bühne soll primär von den Vereinigten Bühnen Wien getragen werden. Über die zukünftige budgetäre Ausstattung der
Festival- und Opernbetriebsgesellschaft, die die klassische
Bespielung des Theaters an der Wien programmieren wird, sowie der Vereinigten Bühnen Wien wurden am Dienstag noch keine Zahlen genannt. "Wir sind uns
bewusst, dass das kein Nullsummenspiel wird", stellte Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny (S) klar, dass durch die Angebotserweiterung
im Bereich der klassischen Musik mehr Budgetmittel der Stadt Wien in
die Bespielung einfließen werden. Das erweiterte Angebot klassischer Musik sei "nicht
gleichbedeutend mit einer Einstellung des Musicalbetriebs", betonte
Rieder. "Wien bleibt Opern- und Musicalstadt", bekräftigte
Mailath-Pokorny. Das neue Gesamtkonzept für die drei Häuser könne in
seiner Dimension als größte Strukturreform seit der Ausgliederung der
Bundestheater gesehen werden, obwohl die VBW nur "ein Zehntel des
Budgets der Bundestheater" haben, so Mailath-Pokorny.
"Moderne Stadtbühne"
Das Theater an der Wien soll als "moderne Stadtbühne" ohne
Repertoirebetrieb mit "anspruchsvoller ernster Musik" flexibel
bespielt werden und als "Festivalhaus" dienen. Geplant sind unter
anderem Eigen- und Koproduktionen von Opern, Gastspiele und Konzerte,
schilderte Mailath-Pokorny. Landesmanns Konzept, das bis spätestens
2004 zu erstellen ist, soll Synergieeffekte in künstlerischer und
ökonomischer Hinsicht sowie einen zeitlichen Stufenplan umfassen. Für
die Bespielung des Theaters an der Wien werden auch nicht mehr die
Vereinigten Bühnen Wien, sondern die zu gründende Festival- und
Opernbetriebsgesellschaft, wirtschaftlich nicht mehr verantwortlich
sein. Das Haus selbst bleibt jedoch im Besitz der Vereinigten Bühnen Wien. (APA)