Musik
Wolfgang Schneiderhan 86-jährig gestorben
Philharmoniker zählte zu den größten Geigenvirtuosen Österreichs
Wien - Wolfgang Schneiderhan, einer der größten
Geigenvirtuosen Österreichs, ist vergangenen Samstag im Alter von 86
Jahren im Sanatorium Döbling gestorben. Das teilte der Vorstand der
Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg, am Dienstag mit. Bereits in
jungen Jahren als "Wunderkind" gefeiert, war Schneiderhan später
Konzertmeister sowohl bei den Wiener Symphonikern als auch bei den
Philharmonikern. Am 28. Mai 1915 in Wien geboren, erhielt Schneiderhan bereits im
Alter von drei Jahren bei der Mutter seinen ersten Geigenunterricht.
Nur zwei Jahre später trat er als "Wunderkind" erstmals an die
Öffentlichkeit, bevor er bei Julius Winkler in Wien und bei Otakar
Sevcik, der als Begründer der tschechisch-wienerischen Gegeigenschule
gilt, in Tschechien studierte. 1926 gab Schneiderhan sein erstes
großes Konzert mit Orchester in Kopenhagen.
Trio
Als Siebzehnjähriger wurde der ausgezeichnete Mozart- und
Beethoven-Interpret Konzertmeister bei den Wiener Symphonikern, ehe
er in der selben Funktion 1937 zu den Philharmonikern wechselte. In
der gleichen Phase beschäftigte er sich auch intensiv mit Kammermusik
und gründete 1937 ein seinen Namen tragendes Streichquartett,
zusammen mit dem Pianisten Edwin Fischer und dem Cellisten Enrico
Mainardi musizierte er im Trio.
Mitte der fünfziger Jahre gründete Schneiderhan an seinem
damaligen Wohnsitz das Festival Strings of Lucerne, 1992 initiierte
er den Fritz-Kreisler-Wettbewerb im Wiener Konzerthaus. Als Lehrer
wirkte er unter anderem am Mozarteum Salzburg, an der Wiener
Musikakademie, am Konservatorium von Luzern sowie in Stockholm. 1965
führte er bei den Wiener und Berliner Philharmonikern außerdem
erstmals den Taktstock.
(APA)