Tokio - In Japan ist der Weg für die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zur Verringerung von klimaschädlichen Treibhausgasen geebnet. Das Unterhaus des Parlaments verabschiedete am Dienstag in Tokio zwei für die nationale Ratifizierung notwendige Gesetze. Die Regierung wird das Kyoto-Protokoll von Ende 1997 nun wahrscheinlich Anfang Juni ratifizieren, nachdem die Gesetze zuvor auch das Oberhaus passiert haben. Wenn Japan grünes Licht gibt, würde in der Reihe der für die Umsetzung des Kyoto-Protokolls wichtigen Länder nur noch Russland fehlen. Wann die Duma in Moskau darüber entscheidet, ist noch unklar. Nach dem Ausscheiden der USA, die ein eigenes nationales Programm verfolgen wollen, ist eine Teilnahme Japans und Russlands am Kyoto-Protokoll erforderlich, damit es in Kraft treten kann. In den EU-Staaten sind die Ratifizierungen auf dem Weg. Sie sollen bis zum Weltumweltgipfel im August/September in Johannesburg abgeschlossen sein. Das Kyoto-Protokoll sieht eine Verminderung der Treibhausgase (vor allem von Kohlendioxid) in Industrieländern bis 2012 im Vergleich zu 1990 um durchschnittlich 5,2 Prozent vor. Es kann nur in Kraft treten, wenn es von mindestens 55 Staaten ratifiziert wurde, auf die 1990 mindestens 55 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes entfielen. (APA)