Klima
Japan vor Ratifizierung des Kyoto-Protokolls
Verminderung der Treibhausgase in Industrieländern bis 2012
Tokio - In Japan ist der Weg für die Ratifizierung des
Kyoto-Protokolls zur Verringerung von klimaschädlichen Treibhausgasen
geebnet. Das Unterhaus des Parlaments verabschiedete am Dienstag in
Tokio zwei für die nationale Ratifizierung notwendige Gesetze. Die
Regierung wird das Kyoto-Protokoll von Ende 1997 nun wahrscheinlich
Anfang Juni ratifizieren, nachdem die Gesetze zuvor auch das Oberhaus
passiert haben. Wenn Japan grünes Licht gibt, würde in der Reihe der für die
Umsetzung des Kyoto-Protokolls wichtigen Länder nur noch Russland
fehlen. Wann die Duma in Moskau darüber entscheidet, ist noch unklar.
Nach dem Ausscheiden der USA, die ein eigenes nationales Programm
verfolgen wollen, ist eine Teilnahme Japans und Russlands am
Kyoto-Protokoll erforderlich, damit es in Kraft treten kann. In den
EU-Staaten sind die Ratifizierungen auf dem Weg. Sie sollen bis zum
Weltumweltgipfel im August/September in Johannesburg abgeschlossen
sein.
Das Kyoto-Protokoll sieht eine Verminderung der Treibhausgase (vor
allem von Kohlendioxid) in Industrieländern bis 2012 im Vergleich zu
1990 um durchschnittlich 5,2 Prozent vor. Es kann nur in Kraft
treten, wenn es von mindestens 55 Staaten ratifiziert wurde, auf die
1990 mindestens 55 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes
entfielen. (APA)