Wien - "Auf dem Weg zur Weltklasse" sieht Bildungsministerin Elisabeth Gehrer die Universitäten nach der Reform. Die Eigenständigkeit der Unis sei "bei gesichertem Budget" garantiert, die Studierenden hätten Mitsprache in den wichtigen Bereichen wie Studienangelegenheiten, Lehre und Verwendung ihrer Studienbeiträge, schlanke Verwaltung und effizientes Management würden für eine bessere Organisation der Abläufe sorgen.Der Mittelbau sei ein "wichtiger Bestandteil", der neu geordnet und in seinen Aufgaben belebt werde, so Gehrer. Die Opposition ließ an Gehrers Plänen kein gutes Haar. SP-Chef Alfred Gusenbauer warf ihr vor, dass die Kosten in Wirklichkeit um 20 Prozent steigen würden und als Konsequenz daraus in einigen Jahren mit Zugangsbeschränkungen zu rechnen sei. Die Umwandlung der medizinischen Fakultäten zu eigenständigen Universitäten bringe zusätzlichen Verwaltungsaufwand auf Kosten der Wissenschaft und Forschung, kritisierte Gusenbauer. Der grüne Bildungssprecher Kurt Grünewald ergänzte, dass sich "80 bis 90 Prozent" des Mittelbaues von der Reform übervorteilt fühlten. Lediglich die Position der Professoren werde so verstärkt, dass die, die im alten System für dessen Versagen verantwortlich gemacht wurden, nun die absolute Mehrheit in den Gremien bekämen. Und so schlecht, wie VP-Klubobmann Andreas Khol das auf Kreisky und Firnberg zurückgehende Universitätssystem mache, könne es nicht gewesen sein, meinte Grünewald maliziös: "Schließlich haben Sie in diesem System Ihre Universitätskarriere gemacht." (kob/DER STANDARD, Print- Ausgabe, 23.5.2002)