Wien - Unterschiedlich waren die Reaktionen der Parteien auf
den Selbstmord eines zehnjährigen Mädchens und dem Amoklauf mit
Geiselnahme eines Pensionisten in der Steiermark. Grüne und SPÖ
forderten ein Waffenverbot für Privathaushalte, die ÖVP erinnerte an
den Diskussionsprozess zum Thema Jugend und Gewalt. "Wie viele Tragödien müssen noch passieren, ehe die Regierung
handelt", fragte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl. Auch die
sich häufenden Amokläufe würden klar machen, dass Schusswaffen in
privaten Haushalten ein großes Gefahrenpotenzial in sich bergen. Sie
forderte ein sofortiges Verbot von Faustfeuerwaffen in privaten
Haushalten. Die "sichere Verwahrung" von Schusswaffen müsse künftig
strenger kontrolliert werden.
"Die Tragödien der letzten Tage und Wochen sollten für die
Regierung doch wohl als Anlass zum Umdenken ausreichen", so die
Justizsprecherin der Grünen, Terezija Stoisits. Zweidrittel der
Schusswaffenmorde im Familienkreis erfolgen mit legalen Schusswaffen,
hieß es. "Schusswaffen haben in Privathaushalten nichts verloren. Sie
bedeuten eine unnötige Gefährdung von Menschen.", schloss Stoisits.
Die Regierung habe schon angesichts der tragischen Ereignisse in
Erfurt einen breiten Diskussionsprozess zum Thema Jugend und Gewalt
in der Gesellschaft gestartet, der intensiv fortgesetzt werde,
erklärte ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat. Schnellschüsse aus
Parteizentralen würden nichts helfen. "Wir müssen jetzt
zusammenrücken und alle an einem Strang ziehen", betonte
Rauch-Kallat.(APA)