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Foto: REUTERS/Khaled al-Hariri
Damaskus - Begleitet von Rufen nach Rache ist der in Beirut durch eine Autobombe getötete Palästinenser Jihad Jibril am Mittwoch in Syrien zu Grabe getragen worden. Mehr als 3000 Menschen beteiligten sich an dem Trauerzug durch die Hauptstadt Damaskus, den sein Vater Ahmed Jibril, der Chef der radikalen Splittergruppe "Volksfront für die Befreiung Palästinas/Generalkommando" (PFLP-GC), anführte. Auch der Generalsekretär der libanesischen Schiiten-Organisation Hisbollah, Scheich Hassan Nasrallah, und Vertreter mehrerer radikaler Palästinenser-Organisationen erwiesen dem 38-jährigen, der in der PFLP-GC für Aktionen im Libanon und den Palästinensergebieten zuständig war, die letzte Ehre. Ahmed Jibril hatte Israel und den jordanischen für das Attentat auf seinen Sohn Geheimdienst verantwortlich gemacht. Amman bestreitet jedoch ebenso wie Israel jede Beteiligung an dem Anschlag. Der Sprengsatz im Auto von Jihad Jibril war am Montag detoniert, als dieser versuchte, den Wagen zu starten. Im Libanon waren nach dem Attentat nach Angaben aus Juristenkreisen drei "enge Mitarbeiter des Getöteten" festgenommen worden. Die 1968 von der marxistischen PFLP von Georges Habash abgespaltene PFLP-GC hatte Ende der 60er und in den 70er Jahren mit Flugzeugentführungen und Bombenanschlägen Schrecken verbreitet. Die israelische Armee hatte im August vorigen Jahres den PFLP-Chef Abu Ali Mustafa durch einen Raketenangriff in Ramallah gezielt getötet. Mustafa hatte im Jahr 2000 den PFLP-Gründer Habash, einen langjährigen Gegenspieler von PLO-chef Yasser Arafat, an der Spitze der 1967 gegründeten Organisation abgelöst. Arafat hatte den militärischen Arm der PFLP im vergangenen Oktober verboten. Die PFLP hatte sich zu dem Mord an dem ultrarechten israelischen Tourismusminister Rehavam Zeevi bekannt, der im Oktober zu einer Eskalation geführt hatte.(APA/dpa)