Nahost
Israel rückt nach Selbstmordanschlag in Hebron und Rafah ein
Palästinenische Führung verurteilte Anschlag
Jerusalem/Gaza - Nach einem erneuten
Selbstmordanschlag mit drei Todesopfern sind israelische Soldaten am
Donnerstagmorgen in die Stadt Hebron im Westjordanland eingerückt.Augenzeugen berichteten von einem Panzer, drei gepanzerten Fahrzeugen
und mehreren Jeeps, die in den Westeil der Stadt eindrangen. Zuvor
war die Armee bereits in die palästinensische Stadt Rafah im
südlichen Gazastreifen vorgerückt.
Palästinensische Bewohner berichteten, Panzer und Bulldozer seien
bis ins Stadtzentrum von Rafah vorgestoßen. Beim Einmarsch in Rafah
sind zwei Palästinenser verletzt worden. Eines der Opfer, eine
18-jährige Frau, habe eine schwere Kopfverletzung erlitten, teilten
palästinensische Ärzte mit. Acht Panzer rückten nach
palästinensischen Angaben rund 200 Meter weit auf autonomes Gebiet
vor und eröffneten das Feuer. Im Flüchtlingslager an der Grenze zu
Ägypten hätten mehrere Bulldozer Gebäude niedergerissen, sagte ein
Sicherheitsbeamter.
Bei dem Anschlag am Mittwochabend im Tel Aviver Vorort Rishon
Lezion waren neben dem Attentäter ein 15 Jahre alter Bub und ein
61-jähriger Mann getötet sowie 27 Personen verletzt worden, wie die
Behörden mitteilten. Der Attentäter sprengte sich mitten in der Stadt
am Rande eines kleinen Parks in die Luft, wo sich Immigranten aus der
früheren Sowjetunion zum Karten spielen treffen.
Die palästinensische Führung verurteilte in einer über die
palästinensische Nachrichtenagentur Wafa verbreiteten Erklärung den
Anschlag und forderte das Volk auf, solche Taten ebenfalls zu
verurteilen. Bombenanschläge wie dieser gäben Israel eine
Entschuldigung, um mit seinen Aggressionen gegen die Palästinenser
fortzufahren.
Unterdessen trat die Entlassung von vier Ministern aus dem
israelischen Kabinett in Kraft. Die Politiker hatten sich am Montag
geweigert, einem umstrittenen Wirtschaftsplan zuzustimmen. (APA/dpa/ag.)